Der Untergang der Titanic bei ihrer Jungfernfahrt im April 1912 ist bis heute Sinnbild für die katastrophalen Folgen von Gigantomanie und uneingeschränktem Technikglauben. Dabei war der prachtvoll ausgestattete Ozeandampfer vielen zuvor als „Schiff der Träume“ erschienen: Ihre Erbauer sahen in der Titanic ein Wunderwerk modernster Technik, das größte und sicherste Passagierschiff der Welt. An Bord träumten die Emigranten in der dritten Klasse davon, in Amerika ein neues, besseres Leben beginnen zu können. Reisende der zweiten Klasse hofften hier, etwas vom Glanz der Reichen und Berühmten erheischen zu können. Und ebenjene Passagiere der ersten Klasse waren mit ihren ganz eigenen Sorgen und Erwartungen beschäftigt …
Das 1997 am Broadway uraufgeführte Musical von Maury Yeston und Peter Stone erzählt – anders als der kurz darauf im Kino veröffentlichte Spielfilm von James Cameron – keine fiktive Liebeshandlung, sondern die wahren Geschichten und Schicksale der Besatzungsmitglieder und Passagiere. So thematisieren die Autoren menschliches Versagen, das fahrlässige und später feige oder apathische Verhalten der Verantwortlichen – andererseits aber auch die fürsorgliche und selbstlose Selbstaufopferung mancher für andere.
Dabei beeindruckt das mit gleich fünf Tony-Awards ausgezeichnete Musical mit seinen imposanten Chor- und Ensemblenummern, berührenden Balladen, flotten Tanznummern und groß orchestrierter Musik. – Also keine Panik auf der Titanic: Gänsehautmomente sind nicht ausgeschlossen!