Eigentlich befindet sich die junge Manon auf dem Weg ins Kloster, wo sie auf Wunsch ihrer Familie ein abgeschiedenes und tugendhaftes Leben führen soll. Doch bei einer Zwischenstation ihrer Reise lernt sie den Studenten Des Grieux kennen, der sich in sie verliebt und kurzerhand mit ihr flieht. Die neu gewonnene Freiheit bietet Verlockungen und so findet sich Manon bald hin- und hergerissen zwischen der aufrichtigen Liebe Des Grieux’ und einem Leben in Saus und Braus. Ihr Zögern im entscheidenden Moment beschert ihr ein tragisches Schicksal in der Verbannung, wo sie sterbend ihre Schönheit für ihr Schicksal verantwortlich macht.
Die Romanvorlage von Antoine-François Prévost aus dem Jahr 1731 begründete den Typus der freiheitsliebenden jungen Frau in der französischen Literatur. Damit ist Manon die Wegbereiterin sowohl der Kameliendame als auch der Carmen und hat in vielen Gestalten ihren Weg ins Musiktheater gefunden. Der Roman selbst wurde von Daniel François Esprit Auber und Jules Massenet für die Oper adaptiert. Giacomo Puccini verschob den Schwerpunkt der Handlung, die bei Prévost um den Konflikt zwischen Tugend und Laster kreist, zugunsten der Liebesgeschichte. Die erfolgreiche Uraufführung seiner Manon Lescaut im Jahr 1893 bedeutete für den jungen Komponisten den internationalen Durchbruch.
Premiere 2. Oktober 2021
Mitwirkende
Manon Lescaut Jessica Rose Cambio
Lescaut Siyabulela Ntlale
Des Grieux Mikhail Agafonov
Geronte de Ravoir Máté Sólyom-Nagy
Edmond Brett Sprague
Wirt Juri Batukov
Musiker Carolina Krogius
Ballettmeister / Lampenanzünder Julian Freibott
Perückenmacher Jörg Schwabe