Der geheimnisvolle Ritter Lohengrin erscheint als Retter in der Not. Die Prinzessin Elsa von Brabant ist nämlich zu Unrecht des Brudermordes angeklagt. Als bei einem Gottesurteil durch Zweikampf niemand für sie das Schwert ergreifen möchte, eilt er ihr aus der entrückten Welt der Gralsburg zu Hilfe. Seine einzige Bedingung: Elsa möge niemals nach seinem Namen und seiner Herkunft fragen. Sie verspricht es, Lohengrin siegt und die beiden heiraten. Doch Elsas politische Feinde Telramund und Ortrud wecken Zweifel in ihr, so dass sie noch in der Brautnacht die verbotene Frage stellt.
Richard Wagner vergrub sich vor der Erarbeitung seines Lohengrin-Textbuches in Studien zur frühen deutschen Geschichte. Die Ideale des Mittelalters sollten auf die Ideale des künftigen deutschen Vaterlandes einwirken. Dem Komponisten, der unmittelbar nach der Vollendung des Lohengrin auf Dresdens Barrikaden stand und dafür ins Schweizer Exil fliehen musste, gelang dabei die Umwandlung der romantischen Opernform in ein musikalisches Ideendrama. Regisseur Hans-Joachim Frey siedelt die Handlung in einer märchenhaften Zukunft an, deren Gesellschaft von Traditionen und religiösen Ritualen geprägt ist. Lohengrin erscheint in der Erfurter Inszenierung als Reisender aus einer unbekannten Welt, und nimmt den Kampf auf gegen Misstrauen und Unrecht, beseelt von dem Wunsch nach aufrichtiger Liebe.
Premiere Sa, 8. Februar 2020 | Großes Haus
Besetzung
Uwe Stickert Lohengrin
Kakhaber Shavidze Lohengrin König Heinrich der Vogler
Margrethe Fredheim Elsa von Brabant
Ks. Máté Sólyom-Nagy Friedrich von Telramund
Anne Derouard Ortrud
Siyabulela Ntlale Heerrufer