In Giselles entrückter Welt ist alles verdreht. Sie ist einsam, sehnsüchtig nach Liebe und tanzt sich voller Leidenschaft in ihre Träume hinein. Die Grenzen von Realität und Vorstellung, von Wahrheit und Täuschung verschwimmen. Findet Giselle in Albrecht einen Mann, dem sie vertrauen darf, einen Partner, der ihre Liebe aufrichtig erwidert?
Das 1841 uraufgeführte Ballett Giselle ist ein Schlüsselwerk der französischen Romantik. Sein Libretto von Théophile Gautier (1811–1872) basiert auf Heinrich Heines Schilderung einer deutschen Sage in De l’Allemagne (1835): dem Glauben an gespenstische, tanzende Luftgeister, die in der Nacht treulose Männer zu Tode tanzen. Das Tanzen, eines der Lieblingsmotive der Romantik, steht als eigentliche Handlung des Balletts im Mittelpunkt. So entscheidet der Tanz nicht nur über das Schicksal Giselles, sondern auch über das Leben ihrer Liebhaber. Mit seiner vielseitigen, lyrisch-eleganten Ballettmusik von Adophe Adam (1803–1856) gehört Giselle bis heute zu den beliebtesten Werken des klassischen Balletts.
Silvana Schröder inszeniert Giselles Geschichte als perfekte Illusion und das Tanzen als einen Prozess der Selbstentfaltung. Giselle ist die erste Koproduktion des Theaters Erfurt mit dem Thüringer Staatsballett von Theater&Philharmonie Thüringen. Sie wird sowohl in Erfurt (hier mit dem Philharmonischen Orchester Erfurt) als auch in Gera und Altenburg zu sehen sein.
Film ab-Tipp
Giselle – Dancers
(USA 1987) mit Mikhail Baryshnikov
Premiere: Sa, 10. November 2018, Großes Haus