Das Jahr 1910 sollte für einen im Westen noch weitgehend unbekannten russischen Musiker eine große Wende darstellen: Mit der Übernahme des Kompositionsauftrages zum Ballett Der Feuervogel wurde Igor Strawinsky über Nacht in Frankreich berühmt – der Beginn einer weltweiten Karriere. Aufgrund der Popularität der Musik, die von seinem Lehrer Rimskij-Korsakow sowie Claude Debussy beeinflusst ist, stellte Strawinsky bald nach der Uraufführung zwei Suiten mit ausgewählten Stücken aus dem Ballett zusammen, im Jahr 1945 folgte gar eine dritte.
Der fünfteilige Liederzyklus Saarikoski-laulut ist eine Arbeit der finnischen Komponistin Kaija Saariaho und wurde für die Sopranistin Anu Komsi im Zeitraum von 2013-2020 geschrieben. Der Zyklus basiert auf Gedichten Pentti Saarikoskis, der einer der wichtigsten Literaten der 1960er und 70er in Finnland war. Schon die Gedichte sind sehr musikalisch konzipiert, durch Saariahos Musik eröffnet sich dem Hörer ein noch tiefergehendes Empfinden.
Jean Sibelius war der berühmteste und bedeutendste finnische Komponist seiner Zeit. Auch über die Grenze seiner Heimat hinaus machte er sich unter anderem einen Namen mit Sinfonischen Dichtungen, von denen Luonottar – ein vertontes Gedicht, in dem es um die Entstehung der Welt geht und dessen Solopart sehr anspruchsvoll ist – populär wurde. Sibelius‘ 5. Sinfonie aus dem Jahr 1919 kennzeichnet seine kompositorische Krise während des 1. Weltkrieges und markiert gleichzeitig eine Wende im sinfonischen Schaffen zwischen Klassik und Moderne.