Ester Ambrosino, gebürtige Sizilianerin, ist Tänzerin, Choreografin und künstlerische Leiterin des von ihr 2007 gegründeten Tanztheater Erfurt e. V. Nach einem Studium in klassischem Tanz in Palermo und einem anschließenden Engagement am Theater in Triest (Italien) absolvierte sie einen Abschluss in Bühnentanz an der Folkwang-Universität. Es folgten 1994–98 Engagements bei der Company „Folkwang Tanzstudio – FTS“ unter Pina Bausch. An deren Wuppertaler Tanztheater wirkte Ester Ambrosino als Gasttänzerin in Le Sacre du printemps und Tannhäuser mit. 1998 war sie Mitglied des Tanztheaters Bremen unter Susanne Linke. 2001 tanzte sie bei Urs Dietrich, 2002 in der Company von Catherine Diverrès. Künstlerisch wurde Ester Ambrosino nicht zuletzt durch die Arbeit mit namhaften Choreografen beeinflusst, darunter u. a. Malou Airaudo, Libby Nye („Limon Company“), Rodolfo Leoni, Stephan Brinkmann, Mark Sieczkarek, Daniel Goldin, Raffaella Giordano, Irene Hultmann und Henrietta Horn. In Thüringen realisierte sie seit 2004, zunächst als freie Solotänzerin und Choreografin und ab 2007 als künstlerische Leiterin des Tanztheaters Erfurt, zahlreiche Tanztheaterproduktionen. Ihr Repertoire umfasst neben Tanzsolos wie vip@home.com (2004) und Wenn die Seele spricht (2005) auch Choreografien für die Company des Tanztheater Erfurt e. V. Dazu zählen u. a. mozART – KEINER LIEBT MICH aus dem Mozartjahr 2006, die beiden 2007 entstandenen Stücke Und warum? sowie Garantie abgelaufen? und Bauhaus – hier wird getanzt aus dem Bauhausjahr 2009. Seit 2008 organisiert sie außerdem als Biennale das Internationale Tanztheater Festival Erfurt. Überwältigende Resonanz erhielten ihre mit der Junior-Company des Tanztheaters Erfurt e. V. erarbeiteten Kinderstücke Pinocchio, Peter und der Wolf und MOMO (2014). Ihr Solostück Las Vegas feierte 2010 zum 2. Internationalen Tanztheaterfestival in Erfurt Premiere. Es folgten weitere eigene Stücke, darunter Fassade (2013), Sprich mit mir (2014), Romeo und Julia (2015) und die Neuinszenierung Konsequenzen. Engagements als Tänzerin und Choreografin führten sie u. a. an das Deutsche Nationaltheater Weimar für Elfriede Jelineks Winterreise und an das Konzert Theater Bern für Frischs Biedermann und die Brandstifter. 2018 inszenierte Ester Ambrosino Strawinskys Feuervogel unter der musikalischen Leitung von Zoi Tsokanou an der Thessaloniki Concert Hall. Eine besondere Würdigung ihrer Arbeit erhielt Ester Ambrosino 2008 mit dem Stipendium der Kulturstiftung Thüringen. Als Leiterin des Tanztheaters Erfurt wurde sie außerdem 2015 mit dem Kulturpreis der Stadt Erfurt ausgezeichnet. Mit ihren Inszenierungen der Gluck-Oper Orpheus und Eurydike sowie Händels Hercules, beides Kooperationen mit dem Theater Erfurt, gewann sie 2016 und 2017 jeweils den Publikumspreis.