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RadioTraum/Schrei

Kategorie
Eine Stunde Neuland
Dauer 1 h ohne Pause

Kammertheater mit Werken von Kurt Schwitters und John Cage

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RADIOTRAUM/SCHREI

Mit dem skurrilen Kammertheaterabend RadioTraum/Schrei startet am Freitag, dem 20. September 2019 die neue STUDIO.BOX-Spielreihe „Eine Stunde Neuland“. Gemeinsam entwickeln Kammersänger Máté Sólyom-Nagy, der Stellvertretende Generalmusikdirektor Samuel Bächli und Regisseur Markus Weckesser einen Abend, der am Rande der Sprachlosigkeit verschiedene Grenzbereiche der Musik ausloten und von verzweifelter Kunstanstrengung erzählen wird. Zentraler Bestandteil der Aufführung ist die 1926 entstandene Ursonate des Dadaisten Kurt Schwitters, ein Lautgedicht, das nach den Regeln eines Musikstücks konstruiert ist und gelegentlich an heutigen Rap erinnert. Weiterhin erklingen Radio Music (1956) und einige der Sonaten für Präpariertes Klavier (1948) des revolutionären Musikerneuerers John Cage.

Kurt Schwitters Ursonate spielt mit der archaischen Kraft seiner collagenartig, aber nach musikalischen Prinzipien zusammengefügten Buchstabenfolgen und Klänge, mit der durch diese hervorgerufenen ambivalenten Assoziationen zu Sprache und Musik. Aus einer gänzlich anderen Richtung dachte der amerikanische Komponist John Cage – eine der einflussreichsten Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts. Aus seinen Bemühungen, die Musik radikal zu enthierarchisieren und festgefahrene Hörgewohnheiten zu umgehen, entstanden bahnbrechende Kompositionen. Mit seinen Sonaten für präpariertes Klavier, also für ein mit Schrauben, Bolzen und Radiergummis präpariertes Piano, erkundete er das „akademisch verbotene, nichtmusikalische Klangfeld“, während auf Zufallsoperationen basierende Kompositionen wie Radio Music sein Ideal einer „absichtslosen Musik“ verwirklichten: Ohne vorherige Kenntnis des Radioprogramms werden an mehreren Radiogeräten vorab festgelegte Frequenzen und Lautstärken eingestellt, sodass das klangliche Ergebnis nicht nur frei von jedwedem wertenden Aufbau ist, sondern auch unabhängig vom individuellen Geschmack des Komponisten – ein Verfahren, das in der Bildenden Kunst im „readymade“ von Marcel Duchamp eine Entsprechung hat und im Klangergebnis an den Noise der Achtzigerjahre erinnert. Lautgedichte von Schwitters und weitere Werke von John Cage ermöglichen nicht nur einen Einblick in das Schaffen dieser beiden Künstler, sondern führen Publikum und Interpreten gleichermaßen auf neues Terrain.

Teil des Kammertheaterabends ist auch das im Anschluss an die einstündige Performance stattfindende Künstlergespräch: Bei einem Getränk können die Zuschauer mit den beteiligten Künstlern ins Gespräch kommen und den Abend gemütlich ausklingen lassen.

Inszenierung / Markus Weckesser

Einblicke ins Stück

Wir nehmen Sie mit auf die Theaterbühne oder hinter die Kulissen und lassen diejenigen zu Wort kommen, die für die Inszenierung und für die Vorstellung maßgeblich verantwortlich sind.