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Eine Figur in drei Opernrollen

Orestes hoch drei – eine griechische Heldenfigur ist Frauenheld, Mörder und Rächer in einem

Eine Figur, drei Rollen, drei Stimmen, das alles in einem Ensemble, wo gibt es denn so was? Am Theater Erfurt oder genauer gesagt, in drei Werken der aktuellen Spielzeit, die alle drei mit Themen aus der antiken Mythologie zu tun haben. Dank des übergeordneten Spielzeitthemas sind dabei etliche Querbezüge zwischen den sehr unterschiedlichen Stücken entstanden.

Die beiden „ernsten“ Opern, Elektra und Orestes, handeln von der Ermordung König Agamemnons und der Rache, die dessen Sohn Orest vollzieht. Deshalb gibt es zwischen diesen beiden Opern mehrere Überschneidungen im Personal.

Die diesjährige Operette, Offenbachs Die schöne Helena, dagegen spielt zehn Jahre früher und nimmt den Auslöser des Trojanischen Krieges, den Raub der Helena, satirisch aufs Korn. Auch hier begegnet man Agamemnon, der in Strauss‘ Elektra jedoch bereits tot ist, und seinem Sohn Orestes – die einzige Figur, die in allen drei Werken auftritt. In Die schöne Helena ist er als vergnügungssüchtiger Teenager (Katja Bildt in einer Hosenrolle als Mezzosopran) zu erleben, in Elektra als wortkarger Rächer (Kakhaber Shavidze, Bass) und als Titelheld in Weingartners Orestes (Brett Sprague, Tenor).

Foto: v.l.n.r. Orestes in Elektra, in Weingartners Oper Orestes und in Die schöne Helena