In der STUDIO.BOX des Theaters Erfurt wird am Pfingstmontag der szenische Liederabend Dichterliebe seine Premiere feiern. Die Idee dazu hatte Kapellmeister Yannis Pouspourikas, der den Abend auch vom Dirigentenpult aus leiten wird.
Wer bereits den romantischen Liedzyklus Dichterliebe op. 48 von Robert Schumann kennt, wird zwar die Melodien und Texte von Heinrich Heine wiedererkennen; dank der zeitgenössischen Neukomposition von Christian Jost (2017) wird der im Original von einem Klavier begleitete Gesang nun jedoch mit den Klangfarben eines 10-köpfigen Kammerorchesters übermalt und zu einem durchgängigen Klangstrom verwoben. Da spielt die Harfenistin auch mal mit Paukenschlägeln auf ihrem Instrument, oder der Schlagwerker mit einem Geigenbogen auf dem Vibraphon.
Dirigent Yannis Pouspourikas hat in den vergangenen Wochen in den Proben mit den zehn Musiker:innen (Streichquartett, Flöte, Oboe, Harfe, Marimba- und Vibraphon und Klavier/Celesta) an den fragil anmutenden Klängen, den an Minimal Music erinnernden und pulsierend vorandrängenden Rhythmen, einem Klezmer-ähnlichen musikalischen Ausbruch und ähnlichen Raffinessen der von Melancholie durchzogenen Komposition gearbeitet.