Seit langem sind die New Yorker Jugendbanden der Jets, die sich als „echte“ Amerikaner sehen, und der Sharks, die aus eingewanderten Puertorikanern bestehen, verfeindet. Auf einer Tanzveranstaltung verlieben sich Maria, die Schwester des Shark-Führers Bernardo, und Tony, der beste Freund Riffs, Anführer der Jets. Die Liebenden schwören sich ewige Treue, doch als Bernardo in einem Bandenkampf Riff ersticht, rächt Tony seinen Freund und tötet Bernardo. Maria ist tief erschüttert, hält jedoch zu Tony, der inzwischen sowohl von den Sharks als auch von der Polizei gesucht wird. In einem unbedachten Moment wird Tony von einem Shark getötet, Maria kauert neben seinem leblosen Körper und klagt mit ihrem Zorn und Schmerz die Sinnlosigkeit des Mordens an.
Als Abbild der Geschichte um die zwei verzweifelten Geliebten Romeo und Julia, verdeutlicht Leonard Bernsteins Musical West Side Story die Zeitlosigkeit dieser Shakespeareschen Tragödie und ergänzt somit thematisch die anderen Romeo-Opern dieser Spielzeit. Ursprünglich war die Liebesgeschichte zwischen einem jüdischen Mädchen und einem katholischen Jungen vorgesehen, bis an Stelle religiöser Intoleranz das Einwanderungsproblem in den USA der 50er Jahre trat.