Zu Beginn des 19. Jahrhunderts übte Amerika mit dem Leitspruch Freiheit und Demokratie eine unwiderstehliche Anziehung auf Menschen in den alten Ländern aus. Zwischen 1820 und 1920 wanderten etwa sechs Millionen Deutsche aus, und der Briefverkehr war ihre einzige Verbindung zu ihren Liebsten. Die Deutsche Auswandererbriefsammlung Gotha ist mit etwa 5.000 gedruckten und 7.000 unveröffentlichten Briefen die quantitativ führende Sammlung in Deutschland und zählt zu den größten weltweit.

Im Jahr 2022 erhielt Maryam Goudarzi ein Stipendium von der Gotha-Bibliothek, um für einen Monat an diesen Briefen zu forschen und basierend darauf ein Bühnenstück für 2 Darsteller:innen und eine Musikerin zu schreiben. Nun bringt der Regisseur Pouyan Ghafari das Stück auf die Bühne.

Amerika ist nicht so groß fordert auf, das Heimatland und die Migration aus einer neuen Perspektive zu betrachten. Inspiriert vom Briefarchiv des 19. und 20. Jahrhunderts, erzählt die Geschichte von zwei deutschen Einwanderern, die im New Yorker Hafen auf ein Schiff aus Hamburg warten. Wird New York das Ende der Welt sein oder geht ihre Auswanderung weiter?