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Was bedeutet eigentlich Nachhaltigkeit?

Wenn man über Nachhaltigkeit im Theater nachdenkt, fällt einem als Beispiel sofort das Wiederverwenden von Kostümteilen und Bühnenelementen ein. Doch das ist nur ein kleiner Teil nachhaltigen Handelns und keinesfalls ein neuer Trend! In Wirklichkeit, werden an Theatern schon immer Kostüm- und Bühnenteile, aber auch Requisiten, aus dem Fundus geholt, verändert und wieder neu auf die Bühne gebracht, zwischen den Theatern zur Verfügung gestellt und an freie Produktionen verliehen. Aber nachhaltiges Arbeiten kann viel mehr Fassetten haben, die wir euch im Folgenden aufzeigen wollen:

Nachhaltigkeit im Sinne der materiellen Ressourcennutzung

Um die Werkstätten zu entlasten und den Materialverbrauch gering zu halten, ist die STUDIO.BOX als Einheitsbühnenbild konzipiert. Im Sinne eines modularen Baukastens kann sie durch flexible Einsatzwände schnell an verschiedene Veranstaltungen angepasst werden. Der Grundraum besteht fast komplett aus Wandelementen, die in der Spielzeit 2018/19 für Inszenierungen im Großen Haus angefertigt wurden. Dekorationselemente und Kostüme werden meist aus dem Fundus des Theaters genommen. In der Spielzeit 2023/24 erfährt die STUDIO.BOX eine Umgestaltung, welche die Umnutzung von gebrauchter Dekoration lesbarer machen wird. Die speziell gestalteten Wandelemente des Figaro-Bühnenbildes (Aufführung 2020 / Theater Erfurt) bilden die Grundlage der neuen Raumästhetik.

1 alte Waende
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Nachhaltigkeit als Grundlage für dispositionelle Entscheidungen

Der besondere Umgang mit dem Einheitsraum und die Reduzierung der stückbezogenen Dekoration bietet ein großes Potential an Zeit und Arbeitskrafteinsparungen, da nicht mehr für jedes Stück eigene Bühnenbilder auf- und abgebaut werden müssen. Dadurch verbessert sich auch die allgemeine Probensituation. Da der Grundraum der STUDIO.BOX immer dem Bühnenbild entspricht, finden Proben grundsätzlich im Originalbühnenbild statt. Dies ermöglicht verkürzte, aber intensivere Probenintervalle und eine höhere Flexibilität in der Disposition von Beleuchtungsproben oder Toneinrichtungen, da diese schon parallel zu den Proben erfolgen können.

Nachhaltigkeit als Faktor für Wirtschaftlichkeit und Zukunftsfähigkeit

Ein positiver Nebeneffekt der Mehrfachnutzung von Dekoration ist natürlich die enorme Einsparmöglichkeit im Bereich Ausstattung. Diese eingesparten Mittel werden in moderne Licht- und Tontechnik investiert. So wird beispielsweise die Umstellung auf digitale Noten vorangetrieben. Investitionen dieser Art ermöglichen es, aktuelle Stücke auf die Bühne zu bringen, bieten den Kollegen die Möglichkeit, sich weiterzubilden und bedienen aktuelle Seh- und Wahrnehmungsgewohnheiten des Publikums und helfen uns somit langfristig attraktiv zu bleiben.

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Nachhaltiges Vernetzen von Künstler:innen

Im Sinne der kulturellen Vernetzung ist die STUDIO.BOX immer über die eigentlichen Veranstaltungen hinaus daran interessiert, Kulturakteure zusammen zu bringen und entstehende Projekte mit den möglichen Mitteln des Stadttheaters zu unterstützen. So können externe Künstler:innen Zugang zu den Mitteln des Hauses erhalten (z.B. durch das Leihen von Kostümen, Tribünenelementen, Lichttechnik, kostengünstigen Vermietungen o.ä.) aber auch die Künstler:innen und Mitarbeiter des Hauses von den Impulsen externer Künstler:innen, die von außen mit in den Produktionsbetrieb einfließen, profitieren.

Der Theaterbetrieb der STUDIO.BOX fußt auf all diesen Aspekten der Nachhaltigkeit und ermöglicht erst, die BOX mit einem so vielseitigen und abwechslungsreichen Programm zu bespielen.