Das Publikum kann sich auf drei unterschiedliche Werke von drei Komponist:innen unterschiedlicher Epochen freuen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Und doch gibt es ein verbindendes Element, einen Aspekt, der über allem steht: der Versuch, zu vermitteln, dass einem noch wichtige Dinge unter den Nägeln brennen, die gesagt werden müssen.
Bei Tschaikowskys 6. Sinfonie, die den Schlussstrich unter einem großen Lebenswerk zieht, wollte der Komponist ein Ausrufezeichen setzen und starb nur neun Tage nach der Uraufführung. Anne Clynes Werk Restless Oceans ist eine musikalische Interpretation eines feministischen Gedichts, eine Aufwertung des Frauseins. Ursprünglich wurde ihr Werk für ein Frauenorchester geschrieben, deren Musikerinnen dazu aufgerufen sind, neben dem Spiel auf dem jeweiligen Instrument, auch ihre Stimmen zu benutzen und rhythmisch mit den Füßen zu stampfen. Die Intention der Komponistin war es, ein trotziges Werk zu kreieren, das die Macht der Frau bestärkt. Schnittkes 1. Cellokonzert bezeichnet die Bündelung aller Kräfte nach seinem ersten Schlaganfall mit der Aussage: Ich bin noch da und ich habe noch so vieles zu sagen. Kurz vor Vollendung des Werkes wurde Schnittke bewusst, dass die drei vorhandenen Sätze auf einen vierten zustrebten. Heraus kam ein monumentales Cellokonzert für ein sehr großes Orchester, dessen Solopart den Instrumentalisten nicht nur technisch, sondern auch emotional fordert.
Für das 3. Sinfoniekonzert werden Chefdirigent Alexander Prior und das Philharmonische Orchester Erfurt von dem amerikanischen Cellisten Oliver Herbert verstärkt. Mit seinem technisch versierten Cellospiel sorgt der 25-jährige Musiker aktuell international für Aufsehen und garantiert ein besonderes Konzerterlebnis im Theater Erfurt.
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