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Glitzerkostüme und impressionistische Klänge

Ralph Neubert komponiert eine Oper für die ganze Familie

Obwohl er ein bekennender Optimist und großer Fan der Märchen von Hans Christian Andersen ist, wurde Ralph Neubert durch das eigentlich besonders traurige und düstere Märchen Die kleine Meerjungfrau zu seiner zweiten eigenen Komposition Die Stimme der Meerjungfrau inspiriert. Bereits in seiner Jugend komponierte er und führte eine Opernparodie mit großem Erfolg auf. Schon damals glaubten viele an sein Talent und ermutigten ihn, weitere Kompositionen zu schreiben, für die er jedoch bis zur Coronazwangspause keine Zeit fand.

Heute, wenige Tage vor der Premiere, ist die Aufregung und Vorfreude bei allen groß, besonders bei Ralph Neubert, der selbst im Orchester am Klavier sitzt, in der Hoffnung, dass bei der Premiere am 27. April 2024 alles klappt. Die Proben und Vorbereitungen waren für alle sehr intensiv und herausfordernd, da die Familienoper insgesamt sehr kompakt orchestriert ist. „An manchen Stellen waren noch verschiedene Anpassungen notwendig, die wir gemeinsam diskutiert, ausprobiert und umgesetzt haben. Das alles war möglich, weil die Zusammenarbeit mit Ralph Neubert von Anfang an konstruktiv und immer wertschätzend war.“, berichtete Dirigent Stefano Cascioli in einem Interview mit dem MDR Kultur Radio. Sowohl die einzelnen Figuren als auch sämtliche Geräusche an Land und im Meer werden durch die Musik illustriert. Der funkelnde Klang der Unterwasserwelt wird beispielsweise durch Instrumente wie Harfe, Klavier und Celesta erzeugt, während Schlagwerk, Blasinstrumente und Streicher die Emotionen der Figuren evozieren sowie Licht- und Schatteneffekte verstärken.

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Foto: Lutz Edelhoff | Sarah Kuffner (Umiba, Geist des Meeres)
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Foto: Lutz Edelhoff | Ivon Mateljan (Jukami, Koemis Großmutter)

„Ich wollte keine Tonsprache entwerfen, die bewusst modern ist, sondern eine, die durchaus vertraute Elemente in sich trägt. Ich habe ein bisschen experimentiert, um eine tonale Zwölftonmusik zu entwerfen. Das Ergebnis passt mit seinem impressionistischen Charakter sehr gut zur Geschichte der kleinen Meerjungfrau Koemie.“, so Ralph Neubert in einem Interview mit dem MDR Klassik Radio.

Die Regisseurin Juana Inés Cano Restrepo belebt die Meereswelt in der Familienoper mit allerlei Tierwesen, die als spielerische Elemente genutzt werden. So hat zum Beispiel der Meereskönig einen Tigerfisch als Haustier, der an Janoschs Tigerente erinnert. Die Großmutter der kleinen Meerjungfrau ist währenddessen meist in Begleitung eines leuchtenden Oktopus’ unterwegs. Zusammen mit den bunten Glitzerkostümen der Meerjungfrauen, dem mit Tentakel-Armen versehenen Kostüm des Geists des Meeres sowie mit knallroten Krabbenkostümen und leuchtenden Quallen gibt es auch optisch auf jeden Fall viel für Jung und Alt zu entdecken. Was die starken akustischen Eindrücke betrifft, ist die Regisseurin sich sicher, dass wir alle uns wie Kinder auf die unbekannten Klänge einlassen sollten. Die kleinen Zuschauer sind in der Regel nämlich vollkommen offen und aufgeschlossen gegenüber neuer Musik. Sie tauchen einfach ein und begegnen jeder Art von Musik mit Neugier und lassen sie einfach auf sich wirken.