Im Jahr 2026 wird nach genau 100 Jahren im Frühjahr ein echter Erfurter Kriminalfall neu und mit musikalischen Mitteln aufgerollt: Die junge Frieda Baum, bereits Mutter von einem Kind, wird beschuldigt, ihr Neugeborenes getötet zu haben. Auf großes Verantwortungsbewusstsein, auf Unterstützung und Hilfe seitens der Männer in ihrem direkten Umfeld kann sie nicht hoffen. Von allen Seiten wird sie für die eigenen Zwecke benutzt, ohne dass es Konsequenzen für die Handlungen gibt. Die Kammeroper untersucht die Beweggründe der Handelnden und wagt ein Urteil, das Täter und Opfer umkehrt.
In der Salinenstraße 113 folgt das Publikum der Darstellerin durch sieben unterschiedliche Räume, die die prekären gesellschaftlichen Verhältnisse der 1920er aufdecken. Nach und nach wird deutlich, was Frieda Baum durchlitten haben muss, um sich am Ende die Frage nach Leben oder Tod zu stellen. Das Stück selbst zieht Parallelen zur heutigen Zeit und hinterfragt, ob wir gesellschaftlich weiter sind.