Ein Blick oder eine Berührung konnte zur Zeit des Nationalsozialismus tödlich enden, wenn der Blick von einem Mann an einen anderen gerichtet war, die Berührung nicht nur freundschaftlich. So ging es auch Gad und Manfred, zwei verliebten jungen Männern in Berlin.
Viele Jahrzehnte später sitzt Gad in seiner Wohnung in New York und will diese Zeit und ihre Gräuel vergessen. Doch Manfred, der mit seiner ganzen Familie im Konzentrationslager ermordet wurde, drängt sich immer wieder in Gads Erinnerung und zwingt zur Auseinandersetzung und Aufarbeitung.
Im Wechsel zwischen Gegenwart und Vergangenheit, Poesie, Jazz, Swing und zeitgenössischer Musik gelingt es Jake Heggie und Gene Scheer, diesen wenig beleuchteten Aspekt der nationalsozialistischen Terrorherrschaft einfühlsam zu betrachten. Sie berufen sich hierbei auf das authentische Tagebuch von Manfred Lewin sowie den Dokumentarfilm Paragraph 175. Der Paragraf stigmatisierte und illegalisierte gleichgeschlechtliche Beziehungen unter Männern und wurde in Deutschland erst nach der Wiedervereinigung endgültig abgeschafft.
Die Vorstellung am Mittwoch, 13.05.2026 um 19 Uhr wird von Dolmetscherin Annekatrin König in deutscher Gebärdensprache (DGS) simultan übersetzt.