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Der Troubadour

Kategorie
Oper
Festspiel-Rückblick

Oper in vier Akten von Giuseppe Verdi
Libretto von Salvatore Cammarano
Uraufführung Rom 1853
In italienischer Sprache mit Untertiteln

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DomStufen-Festspiele in Erfurt 2017

Minnesänger, Hexenverbrennung und blutige Bürgerkriege – Verdis beliebte Oper spielt in der düsteren Welt des Mittelalters. Der Troubadour Manrico verführt mit seinen Ständchen die Gräfin Leonore. Damit macht er sich aber auch den Grafen Luna zum Feind, der ebenfalls in Leonore verliebt ist. Es kommt zum Duell der Rivalen, die gleichzeitig auch politische Gegner sind. Besonders brisant wird die Geschichte durch Manricos Mutter, die geheimnisvolle Zigeunerin Azucena, von der Verdi selbst am meisten fasziniert war. Sie enthüllt eine alte Geschichte, nach der ihre Mutter dem Bruder Lunas einst die Zukunft voraussagte und dafür als Hexe verbrannt worden war. Um ihre Mutter zu rächen, entführte Azucena den Thronfolger und warf ihn ebenfalls in die Flammen. Unschuldig wird Leonore in diese Familienfehde hineingezogen und zwischen Liebe, Eifersucht, Rache und Intrigen entwickelt sich ein immer komplexer und dramatischer werdendes Szenarium.

Die Handlung spielt um 1400, genau in der Zeit, in der der Erfurter Dom in seiner heutigen Form gebaut wurde. Der prachtvolle Hohe Chor des Doms stellt den denkbar authentischsten Hintergrund für diese Oper dar. Das Bühnenbild von Hank Irwin Kittel hat die Architektur des Doms nahtlos weitergebaut und in eine belagerte Festung verwandelt.

Der Regisseur Jürgen R. Weber sah Parallelen zwischen Der Troubadour und TV Serien wie Game of Thrones oder Vikings, in denen der Zuschauer mit Dingen konfrontiert wird, die im eigentlichen Leben Abscheu und Angst auslösen, wie Krieg, Folter und Hinrichtung – aber trotzdem faszinieren. Eingebettet in Verdis Musik wird das Grauen auf einmal zum Kulturgenuss und spornt zu hohen, fast unsingbaren Tönen an.

Premiere / 10. August 2017

Besetzung

Manrico, der Troubadour Eduard Martynyuk / Adorján Pataki / Thomas Paul | Graf von Luna Gerard Kim / Todd Thomas | Leonora, eine Hofdame Ekaterina Godovanets / Elena Stikhina | Azucena, eine Zigeunerin Agnieszka Rehlis / Eliska Weissová | Ferrando, Lunas Hauptmann Andrey Maslakov / Kakhaber Shavidze | Ines, Leonoras Vertraute Margrethe Fredheim / Julia Neumann | Ruiz, Soldat Manricos Ks. Jörg Rathmann / Alexander Voigt | Ein alter Zigeuner Jan Rouwen Hendriks / Dmitriy Ryabchikov | Ein Bote Reinhard Becker / Tobias Schäfer | Hexe, Azucenas Mutter Luisa Funke (Tanz)

Musikalische Leitung / Samuel Bächli
Inszenierung / Jürgen Weber
Ausstattung / Hank Irwin Kittel