Der alternde Kommissar Bärlach wird mit der Aufklärung des Mordes an seinem Mitarbeiter Schmied beauftragt. Schon bald führt eine heiße Spur ihn und seinen Assistenten Tschanz zu dem Lobbyisten Gastmann - ein alter Bekannter Bärlachs: Vor Jahren hatte Gastmann, von der Möglichkeit eines perfekten Mordes überzeugt, einen Unbeteiligten von einer Brücke gestoßen, der daraufhin ertrank. Gastmann gelang es, die Tat als Selbstmord darzustellen. Eine offene Wunde für den kranken Bärlach. Bei einem Treffen bei Gastmann ergibt sich für ihn die Chance, den Karrieristen Tschanz als den Mörder Schmieds zu entlarven. Er versucht nun, diesen gezielt auf Gastmann als den vermeintlich gesuchten Mörder anzusetzen. Bärlach wird so zum Richter Gastmanns und macht Tschanz zu dessen Henker.
Die Oper nach Dürrenmatts berühmtem Roman von 1950/51 lenkt die Blicke hinter die Fassaden des leicht zu durchschauenden Plotts, in die Abgründe jenseits der vordergründigen Mordgeschichte. "Der Künstler", so Dürrenmatt 1954, könne in einer "Welt der Bildung, der Alphabetisierung" nur noch schwer bestehen: "Vielleicht am besten, indem er Kriminalromane schreibt, Kunst da tut, wo sie niemand vermutet." Das Unvermutete aufzudecken, das ist das erklärte Ziel der im Auftrag des Theaters Erfurt entstandenen Oper: "Die bei Dürrenmatt deutlich mitschwingende Albtraumwelt, diese Zwillingsschwester der alltäglichen Schizophrenie und ihrer Verwerfungen, ja ihrer Antilogik, machte den eigentlichen Reiz des Stoffes aus. Eine absurde Tragikomödie lauert hinter dem Mobiliar und lacht ihr sardonisches Lachen." (Franz Hummel)
Premiere 8. November 2008, Großes Haus