Das Deutschland, ein Horror-Märchen, spielt in einem deutschen Wochenendhaus. Eine groteske Reise in den deutschen Alltag, geprägt von Mittelmaß und pervertierter Toleranz. Das Stück führt uns in einen Raum ohne Ausgang, gefangen in einer interaktiven Show des Grauens. Aber die wahren Abgründe findet man bekanntlich in den dunklen Kellern des deutschen Wochenendhauses. Wir kennen das aus dem sonntäglichen „Tatort". „Das Deutschland“, ein Theaterstück von Bonn Park für vier Schauspieler*innen, einem nicht vorhandenen Chor und natürlich: das Deutschland. Der Text zeigt innovative Formen des Absurden und Komischen, so entsteht eine abstrakte wie auch eine vielschichtige Betrachtung dieses ominösen „Deutschlands“.
Das Deutschland ist eines der Stücke, wie es sie auf deutschen Bühnen viel zu selten gibt: politisch, aber ohne sauertöpfische Miene, ungezwungen popkulturell grundiert, von einem lässigen Grundgestus getragen und im Ganzen ein Heidenspaß. Als „Horror-Stück“ gibt es sich zu verstehen, aber es ist ein Horror der skurrilen Art: Mit kühler Souveränität platziert er Widerhaken in seiner Prosa, spielt er lakonischen Witz ein; das Bizarre und Abgründige wirkt bei ihm wie beiläufig schraffiert.