Regisseur Stephan Witzlinger gibt erste Einblicke
oberes Foto: Maurice Mess | v.l.n.r.: Máté Sólyom-Nagy, Stephan Witzlinger, Claire Rutter, Jérémie Schütz, Stefano Cascioli, Arne Langer
Zum gestrigen Probenauftakt der italienischen Oper Tosca von Giacomo Puccini versammelten sich fast alle Beteiligten auf der Probebühne des Theaters Erfurt. Nach einer kurzen Begrüßung durch Malte Wasem (Künstlerischer Direktor), stellte Stephan Witzlinger die drei Protagonist:innen vor: Claire Rutter als "Tosca", Jérémie Schütz als "Cavaradossi" und Máté Sólyom-Nagy als "Scarpia" und erläuterte sein Regiekonzept.
Im Gegensatz zu anderen Inszenierungen konzentriert sich Stephan Witzlinger auf einen so genannten Sinnesraum. Die Darsteller:innen auf der Bühne stehen unter permanenter Beobachtung von allen Seiten. Gespielt wird auf einer 360-Grad-Drehscheibe, die die Iris des menschlichen Auges darstellt. Nicht nur das Publikum im Großen Haus, sondern auch 75 Zuschauer:innen, die Sitzplätze direkt auf der Bühne haben (Tosca on Stage), werden so das Geschehen hautnah mit verfolgen. Baron Scarpia ist die Personifizierung eines Unrechtsstaates, in dem Machtmissbrauch und Folter an der Tagesordnung sind, um die Ziele eines einzelnen Machthabers durchzusetzen. Getarnt als Polizeichef hinter Recht und Ordnung plant Scarpia im Hintergrund die Ermordung des Malers Mario Cavaradossi, der einerseits dem politisch Verfolgten Cesare Angelotti zur Flucht verholfen hat und andererseits der Geliebte von Tosca ist, die er ebenfalls begehrt und um jeden Preis besitzen will.
Witzlinger verspricht in seiner Inszenierung viel Bewegung und Dynamik bis zum Schluss, an dem die einst fromme und gottesfürchtige Tosca zur Mörderin des korrupten Polizeichefs Scarpia wird.
In vier Wochen am 28. September 2024 feiert Tosca und gleichzeitig auch Tosca on Stage Premiere. Karten und weitere Informationen gibt es beim Besucherservice und online.