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Alles, was geht!

Bei den Schlagwerkinstrumenten wird nicht gekleckert, sondern geklotzt

Insgesamt fünf statt der üblichen drei Musiker, vier aus dem Ensemble des Theaters Erfurt und eine Aushilfe, bedienen das umfangreiche Schlagwerkinstrumentarium, das in der Familienoper Jim Knopf und die Wilde 13 benötigt wird. Es werden so gut wie alle Schlagwerkinstrumente, die ein Orchester zu bieten hat, zum Einsatz kommen. Dazu gehören unter anderem die großen Kesselpauken, Becken, Trommeln, Bongos, Schlitztrommeln, Triangeln, Tamburine, Röhrenglocken, Marimbas, Vibraphone und Tamtams. All diese Instrumente kennen viele vom Namen her und haben sie auch schon einmal gehört. Dazu kommen aber noch unzählige Klang- und Perkussion-Instrumente wie Klangschale, Heulgongs, Logdrums, Shaker, Zugpfeife, Waterphone, Windmaschine, Ratsche, Guiros, Chimes, ein Rainstick, Rute und Peitsche. Letztere kennt man eher vom Weihnachtsmann und vom Reiten, aber im Philharmonischen Orchester Erfurt werden damit ganz spezielle Klänge erzeugt.

Für das Auftragswerk Jim Knopf und die Wilde 13 hat der Komponist Tobias Rokahr den Markt der Möglichkeiten nahezu ausgeschöpft, um die fantasievolle Geschichte, in der Jim und Lukas viele spannende Abenteuer erleben, fremden Wesen begegnen und eine Piratenbande besiegen, musikalisch und vor allem klangmalerisch zu umrahmen. Um alle Schlagwerkinstrumente im Orchestergraben neben den anderen Instrumenten aufstellen und abwechselnd bedienen zu können, mussten sogar die ursprünglich geplanten 29 Streicher auf 24 Streicher reduziert werden, um genügend Platz zu schaffen.

Solopauker Marcel Richter und die Schlagwerker Kilian Hartig, Jean-Pierre Lim und Orchesterakademist Lukas Stillger begannen schon lange vor dem Probenstart am 1. April mit den Vorbereitungen. So musste zunächst ein chinesisches Waterphone organisiert werden. Dank der guten Kontakte der Orchestermusiker:innen und der Orchesterdirektorin Elke Dörr wurde in Halle ein Waterphone ausfindig gemacht, das für die Inszenierung leihweise zur Verfügung gestellt wird. Mit diesem exotischen Instrument werden typisch asiatische Klänge erzeugt, die das Publikum vielleicht auch bei der Ankunft des mandalesischen Staatsschiffs von Prinzessin Li Si auf der Insel Lummerland hören wird. Musikbeispiele gibt es bei einer Uraufführung leider nicht, so ist jeder Takt für die Musiker:innen Neuland und die Komposition selbst ein spannendes Abenteuer, ähnlich der Reise von Jim Knopf und seinem Freund Lukas.

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Foto: Jakob Burkhardt | Jean-Pierre Lim, Log-Drum