DomStufen-Festspiele in Erfurt 1999
Mit großem Wehgeschrei verkünden die neun Sibyllen das Ende
der Zeit, die Schrecken des Jüngsten Gerichts und das ewige Feuer für die
Gottlosen. Die neun Anachoreten verleugnen die Weissagungen der Sibyllen. Sie
glauben nicht, dass es eine ewige Verdammnis gebe. Nicht einmal Lucifer in der
Hölle sei auf ewig von den himmlischen Freuden ausgeschlossen, Gott allein
kenne das Ende allen menschlichen Lebens. Darum flehen die Anachoreten zum
Höchsten, ihnen Erleuchtung zu schicken.
Jetzt erscheinen aus der Finsternis der Nacht die letzten
Menschen, die auf den Tod nicht vorbereitet sind. Sie irren umher und flehen um
Erbarmen. Da geschieht das Wunder: Lucifer steigt aus der Hölle hervor, bekennt
und bereut seine Schuld, ihm wird verziehen, so dass er ins Licht zurückkehren
kann.
Ein neuer Morgen beendet die Nachtwache, das All wird von
wachsendem Licht erleuchtet. Musik ertönt, das Vergessen aller Schuld ist, wie
der Kirchenvater Origenes prophezeit hat, Wirklichkeit geworden.
Vorstellungen: 24. Juli - 22. August 1999
Besetzung
Sibyllen: Sopran Susanna von der Burg, Talia Refeld, Astrid
Weber |
Mezzosopran Gabriele
Erhard, Bettina Weichert, Annette Stricker |
Alt Bettina Denner-Brückner, Renée Morloc
Anachoreten: Tenor Udo Scheuerpflug | Bariton Frank Schiller,
Peter Dittmann, Willem Laakmann, Joachim Schwarzwald, Sigitas-Alfonso Dirse |
Bass Liudas Norvaisas, Michael Dries
Uraufführung: Glocken-Sinfonie "Lied an das Leben"
Auftragswerk für die Erfurter DomStufen-Festspiele 1999
Musikalische Leitung Wolfgang Rögner